Jesus, die Humanisten und wir Christen

Jesus ist Gottes Sohn, der Mensch wurde (1. Joh 4:2). Noch bevor Gott etwas schuf, wurde Jesus von ihm geboren. Und so war er schon vor aller Zeit wahrhaftiger Gott und ewiges Leben (1. Joh 5:20). Als Mensch ist er der Gesalbte – der Messias der Juden und der Christus für den Rest der Welt.

Jesus wurde Mensch, um uns den unsichtbaren Gott zu zeigen und uns zu erlösen. Jesus ist der Retter der Menschheit!

Jesus ist Gott der Extreme! Als Gott ist er Gott, und als Mensch ist er Mensch; obwohl er gleichzeitig in seinem Menschsein wahrhaftiger Gott ist und in seinem Gottsein wahrhaftiger Mensch. Er ist ausnahmslos gut, und in der Art, wie er sich offenbart, immer das, was er darstellt! Im Charakter eines Löwen ist er ein vollständiger Löwe, und im Charakter eines Lammes ist er ein ganzes Lamm. In seiner Heiligkeit ist er total heilig und in seiner Gnade ohne Ende gnädig. Er ist gerecht in seiner Gerechtigkeit, und als Liebe ist er nichts anderes als Liebe.

Menschen mit dem Sinn des Geistes dieser Welt und so auch Christen mit fleischlicher Gesinnung, sehen Jesus dagegen gern als menschlichen Gott. Sie wollen ihn, wie sie selber sind: der Sünde nachgiebig. Und so lassen sie sich gern einen Gott vor Augen malen, der mit dem wahren Gott gar nicht zu vergleichen ist. Für etliche von ihnen ist er deshalb nur ein «gutmütiger Opa», der jede Sünde durchgehen lässt, diese immer wieder entschuldigt und in seiner «Güte», «Gnade» und «Liebe» immer wieder vergibt.

Besonders die Humanisten und humanistisch geprägten Christen machen durch ihre Denkweise aus Jesus eine Witzfigur. Die Betrachtung ihres Jesus-Bildes vermittelt nur Schwäche – die Schwachheit des humanistischen Geistes. Dies wird dem wahren Gott noch nicht einmal annähernd gerecht. Da sie den Allmächtigen nach ihrem eigenen Bild gestalten, mindern sie in ihrer Ignoranz ihre eigene Lebensqualität. Sie fixieren sich auf sich selbst, was nichts anderes als Selbstanbetung ist. Und weil sie durch ihre Selbstverehrung das Geschaffene anbeten und nicht den Schöpfer, so schreibt Paulus, verkehren sie sich und tun schandbare Dinge, die ihrer nicht würdig sind. Mann treibt mit Mann Sexualität und Frau mit Frau. Und da sie den wahren Gott für nichts geachtet haben, wurden sie zudem voller Ungerechtigkeit, Bosheit, Schlechtigkeit, Neid, Mord, Hader, List, Niedertracht, und zu Zuträgern, Verleumdern, Gottesverächtern, Frevlern, und dazu noch hochmütig, prahlerisch, erfinderisch im Bösen und den Eltern ungehorsam, unvernünftig, treulos, lieblos und unbarmherzig (vgl. Röm 1:18-32).

In den Augen der Humanisten ist der Mensch «das Maß aller Dinge». Deshalb erkennen sie nur ihre eigenen Möglichkeiten und erheben diese, ihre Schwächen und Unzulänglichkeiten zur Absolutheit. Ihre Philosophie machte den Menschen zu Gott. Weil sie Jesus nicht wirklich als Gott erkennen, übertragen sie im Glauben an die «Religion des Humanismus» zudem ihre eigene Schwachheit auf Jesus und lassen ihr eigenes Vermögen und somit ihr ganzes Unvermögen in ihrer Darstellung von Jesus widerspiegeln. Würden die Humanisten jedoch sehen, wie Jesus geschlagen und ans Kreuz genagelt wurde, würden sie die wahre Natur des Menschen sehen oder zumindest erahnen, dass der Mensch nicht nur gut ist. Und so würden sie ihr Werk erkennen und deshalb auch das Ende ihres menschlichen Seins. Denn genau das, was Jesus am Kreuz darstellte, sind wir Menschen: durch Sünde schwach und dem Tod geweiht!

Wer Jesus durch die Brille der Humanisten sieht, wird ihn lediglich als guten Menschen erkennen und – wie die Humanisten selbst – nichts mit seiner göttlichen Natur anzufangen wissen. Die Sicht durch diese Brille bewirkt, dass der Durchschauende alles rationalistisch betrachtet, da der Humanist jede Wunderwirkung liebend gern wegrationalisiert, da er selber keine Wunder wirken kann. Was von Jesus noch übrig bleibt, ist durch diese Brille besehen nichts anderes als die Schwachheit der Menschen.

Der Humanist gestaltet Jesus in sein eigenes Bild. Er erkennt ihn nicht als Gottes Sohn, dem nichts unmöglich ist. Deshalb wird er früher oder später in der Betrachtung dieses Bildes Mängel und großes Unvermögen finden. Er hat kein echtes Vorbild, niemanden nach dem er sich ausrichten kann. Sich selbst betrachtend verliert er jede Hoffnung auf ein besseres Leben. Ohne Motivation lässt er sich deshalb von Kräften dieser Welt treiben, die ihn letztendlich zerstören werden.

Selbstbilder geben keine wahre Stärke zur Bewältigung der Realität. Wir brauchen Gottes Bild, der uns in sein Bild gestalten möchte. Wir benötigen Gott, der uns helfen, jeder Not unseres Lebens begegnen und sogar unseren Tod bezwingen will. Wenn wir diesen gefunden haben und dann auch betrachten, bekommen wir Hoffnung, so dass das Leben für uns wieder lebenswert wird, und wir wieder motiviert sind, über die weltlichen Kräfte zu herrschen.

Ein ehrlicher Selbstbetrachter wird sich schnell von sich selbst abwenden. Er wird seine eigene Unzulänglichkeit erkennen, nichts wirklich Gutes in sich finden und den suchen, der ihn gut und vollkommen machen kann. Selbsterkenntnis ist für ihn der erste Schritt weg von sich selbst. Ist er aufrichtig, wird er den wahren Gott finden und sich zu diesem wenden.

Die Stärke derer, die sich selbst betrachten und sich in dieser Betrachtung als gute Menschen sehen, ist Lüge und deshalb nichts anderes als Schwachheit. Sie vergötzen sich selbst und darum leben, genießen und verzehren sie sich selbst. Anstatt stark zu werden und an Lebenskraft zuzunehmen, werden sie schwächer und schwächer. Ist die ihnen von Gott gegebene Kraft aufgebraucht, tritt Krankheit und letztlich der Tod ein. In sich selbst verschlossen müssen sie dann auf ewig ohne Gott sein – das ist Hölle!

Jesus trug am Kreuz stellvertretend unsere Sünde. Diese Sünde ist die Sünde der Selbstvergötzung. Alle anderen Sünden sind nur Ausfluss dieser Ursünde. Jesus starb, damit wir durch seinen Tod von dieser Sünde und somit auch von allen anderen Sünden erlöst werden können und ewiges Leben haben. Er identifizierte sich am Kreuz mit uns Sündern, damit wir werden konnten, was er ist: Gerechtigkeit, die vor Gott gilt (2. Kor 5:21). Am Kreuz fand ein Austausch statt. Jesus, der Gerechte, wurde zum Sünder, damit wir Sünder zu Gerechten werden können. Weil der Sünder des Todes ist, starb Jesus stellvertretend für ihn. Nun darf er aus Glauben leben, durch Christi Blut gerecht gemacht. Welch ein Vorrecht: ohne es verdient zu haben, ewig leben zu dürfen!

Gottes Sohn starb am Kreuz, weil er dort unsere Sünde und deren Auswirkung auf sich nahm und sich mit uns als Sünder identifizierte. Und weil er selbst niemals gesündigt hatte, wurde er durch den Heiligen Geist wieder lebendig gemacht und auferstand aus dem Tod. Doch nicht nur Jesus wurde aus dem Tode auferweckt, sondern auch alle, die sich mit dem Gestorbenen und Auferstandenen Christus identifizieren. Sie werden von Gott geboren, wenn sie Jesus als Herrn bekennen und glauben, dass er von den Toten auferstanden ist (Röm 10:9+10). Die Annahme dieser Worte im Glauben reicht, um aus jeder Schwachheit in die Kräfte des allmächtigen Gottes zu gelangen.

Weil die Humanisten und Selbstvergötzer in sich selber nach Leben suchen und nicht in Christus Jesus, haben sie keine Kraft gegen die verderbenbringende Sünde, der in ihnen wirkenden «Krankheit zum Tode». Sie haben nicht das Gegenmittel, um ihr und ihren Auswirkungen entgegenzutreten, geschweige sie zu stoppen oder gar zu überwinden. Dies ist der Grund, weshalb sie Kompromisse eingehen und zu jeder Sünde ja sagen, sie tun und sich verderben lassen! Sünde heißt Zielverfehlung. Sie läßt Gott verfehlen, welcher das Ziel des Lebens ist. Nur das Blut Jesu, welches für uns geflossen ist und für uns spricht, ist stärker. Es gibt Kraft, über Sünde zu herrschen, um nicht mehr sündigen und an Gott vorbei leben zu müssen. Wir Christen haben die Kraft des allmächtigen Gottes in uns! In ihr leben wir nicht länger am Ziel vorbei und haben Gemeinschaft mit Gott. Ja, wir haben Gott selbst in uns; und Jesus, der in uns ist, ist stärker als der, der in der Welt ist (1. Joh 4:4)!

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